Zwei Jahre nachdem Hitlers Truppen am 10. Mai 1940 das neutrale und unbewaffnete Luxemburg überfallen hatten, verkündete Gauleiter Gustav Simon am 30. August 1942 die Wehrpflicht für die Luxemburger der Jahrgänge 1920 bis 1924. Später wurde sie auf die Jahrgänge bis 1927 ausgedehnt. Die Luxemburger reagierten auf diese Ankündigung am 31. August mit landesweiten Streikaktionen. („Generalstreik“) Die deutschen Besatzer schlugen die Unruhen mit aller Gewalt nieder. Es kam zu zahlreichen Verhaftungen und 21 Hinrichtungen.
Etwa 10.211 junge Luxemburger wurden in den folgenden Jahren in den Reichsarbeitsdienst (RAD) und die Wehrmacht gezwungen. 2.848 von ihnen kehrten nicht wieder zurück. 3.510 entzogen sich dem Kriegsdienst sei es als Refraktäre oder als Deserteure. Vom Reichsarbeitsdienst und vom Kriegshilfsdienst (KHD) waren auch 3.614 Mädchen betroffen, von welchen 58 ums Leben kamen.
Eine weitere deutsche Zwangsmaßnahme war die systematische „Umsiedlung“ der Familien jener Männer welche an der Streikaufruhr beteiligt waren, sowie aller als „politisch unzuverlässig“ eingestuften Luxemburger und Luxemburgerinnen. Ab September 1942 wurden ungefähr 4.200 Männer, Frauen und Kinder in den Osten des Reichsgebietes abgesiedelt. 73 Menschen kamen unter diesen Umständen ums Leben.
Von den in Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppten 1.380 Luxemburger Juden kehrten nach Kriegsende nur 79 zurück. Der erste Deportationszug verließ unweit des Hollericher Bahnsteigs den Güterbahnhof Luxemburg am 16. Oktober 1941 in Richtung Lodz. Im ehemaligen Kloster Fünfbrunnen richtete man ein Sammellager für ältere und kranke Juden ein. Von dort aus fuhren die Deportationszüge in die Lager. Von den etwa 4.000 Juden, die am 10. Mai 1940 in Luxemburg ansässig waren, überlebten 1.632 den Krieg. 36,5 % kamen ums Leben. Das Schicksal von 878 Juden bleibt weiterhin ungewiss.